Brombeerfels

Der Brombeerfels ist genau das, was der Name schon aussagt: Ein Felsen, um den sich Brombeeren ranken. Hier können Katzen hervorragend Mäuse und kleine Singvögel erbeuten, die im Gebüsch rundherum versteckt sind.

<-- Monsterweg { SandClan xx BirkenClan }

Mit schnellen, langen Schritten lief er durch den Wald und stoppte, als er nur noch ein Stück vor dem Felsen stand. Eine kleine Maus, die nur eine Fuchslänge von ihm entfernt war, starrte ihn mit großen Augen an und verschwand lautlos im Gebüsch. Pech - wobei sie wenigstens nicht Alarm geschlagen hatte. Er sah sich zu Alabasterfell um.

» Na dann - ran an die Arbeit. «, meinte er und verschwand fast augenblicklich im Gebüsch.

Ohne ein Geräusch zu machen bewegte sich der Kater zwischen den Ästen und Zweigen hindurch, bis er das leise Trappeln kleiner Füße hörte. Eine Maus kreuzte nur ein Stück entfernt von ihm seinen Weg, schien ihn jedoch nicht zu bemerken. Er sah sich kurz um, schätze dann die Entfernung ab und sprang ab. Er landete mit den Vorderpfoten auf der maus, deren Knochen knackten. Sie war augenblicklich tot.
Um die Maus später wiederzufinden, verließ er den Schutz des Geästs und vergrub die Maus einige Meter entfernt vom Fels, an dem sich die Brombeeren rankten. Er blieb kurz stehen und betrachtete den Erdhügel, der nun entstanden war. Er drehte sich um und wollte Ausschau halten nach anderen Tieren, als er ein Eichhörnchen sah, welchem unter einem Baum saß. Es sah sich misstrauisch um und Hagelstern ging in eine Kauerposition. Er schlich sich an, beachtete jedoch nicht, dass der Wind von seiner Seite kam und das Eichhörnchen witterte ihn. Doch anstatt den Baum hinaufzulaufen rannte es einfach weg, ins Gebüsch, wo es Hagelstern als eine Leichtigkeit ansah, das Tier zu fangen. Er sprintete los, dem fetten Beutetier hinterher.
Zweige schlugen ihm ins Gesicht, doch er war zu ehrgeizig, um aufzugeben. Da machte das Hörnchen einen Harken und rannte in eine andere Richtung. Hagelstern holte ein Stück auf, doch da stolperte er und das Eichhörnchen entkam ihm. Er blieb kurz stehen, den Blick auf den Boden gesenkt. Er war einfach unaufmerksam gewesen. Er konnte nur hoffen, dass Alabasterfell erfolgreicher gewesen war. Ansonsten würden sie sich furchtbar blamieren, wenn sie ins Lager zurückkamen.

cf. Monsterweg

Je länger Alabasterfell mit ihrem Anführer alleine war, desto nervöser wurde sie. Ihr Schwanz zuckte unablässig und es war ihr ein Bedürfnis, ständig verlegen mit der Zunge über die Brust zu fahren, wenn sie neben ihm stand. Bemerken tat sie selbst es nicht, doch es war ziemlich offensichtlich.

Als sie am Brombeerfelsen ankamen, tribbelte Alabasterfell schon ungeduldig mit den Vorderpfoten. Es war ihr peinlich, von ihrem Anführer gesehen zu werden, wenn sie jagte, doch gleichzeitig erfüllte sie Stolz, dass er mit ihr jagte und nicht mit jemand anderem.
Als der Braune dann im Gehölz einiger Sträucher verschwand, atmete Alabasterfell seufzend aus. Mäusehirn!, schallt sie sich selbst. Er ist überhaupt nicht an dir interessiert! Doch das änderte an dem kribbeligen Gefühl in Bauch und Pfoten leider gar nichts.

Viel mehr in ihrer eigenen Gedankenwelt versunken als auf das Jagen konzentriert stromerte die Weiße ein wenig um den Felsen herum, bis sie schlussendlich eine Amsel mit einem Alarmschrei davonjagte. Sie hatte das Gefühl, noch nie so versagt zu haben.
Reuemütig schlich sie zu dem Ort zurück, an dem sich jetzt ein kleiner Erdhügel befand – das Zeichen einer erfolgreichen Jagd des Katers. Wie schrecklich sie sich fühlte! Ungeschickt! Tollpatschig! Verträumt! Träumerin! Diese Worte hallten immer wieder in ihrem schulderfüllten Kopf wider, während sie auf Hagelstern wartete. Die meisten Beutetiere waren nun in Deckung gegangen und alles war ihre Schuld.

Hagelstern hatte eine Maus fixiert, als er den Ruf einer Amsel hörte. Die Maus hob den Kopf, sah ihn und rannte davon. Verärgert sah Hagelstern auf. Er hatte keine Lust, nur mit einer einzigen Maus ins Lager zurückzukehren. Irgendjemand würde ihn sehen und dann müsste Hagelstern sich furchtbar schämen. Und er hasste es, sich schämen zu müssen.
Voller Ehrgeiz schob er sich weiter durch das Gewirr aus Sträuchern, bis er eine Amsel aus einiger Entfernung sah. Diesmal prüfte er, aus welcher Windrichtung er kam und er hatte Glück. Unbemerkt kam er weiter an die Amsel heran, bis er sprang und die Zähne in den schwarzen Vogel grub. Zufrieden packte er den Vogel an den Schwanzfedern. Das Bedürfnis, Alabasterfell zu beeindrucken war enorm.

Nach einer Weile hatte er noch zwei Mäuse gefangen und beschloss, nun zum Felsen zurückzukehren. Nun konnte er sich bei Alabasterfell blicken lassen, ohne vor Scharm im Boden versinken zu müssen. Er trat aus dem Gebüsch heraus, schüttelte sein langes Fell kurz und kräftig und ging zum Felsen.
Alabasterfell war schon dort, doch etwas gefangen zu haben schien sie nicht. Hagelstern ließ sich seine Überraschung nicht anmerken und ließ die von ihm gefangene Fischbeute auf den Boden gleiten.

» Heute ist wohl nicht so dein Tag, hm? «, fragte er und versuchte, freundlich zu lachen, sodass es nicht so aussah, als würde er sie auslachen.

Er ... wollte noch nicht zurück ins Lager. Er wollte sich heute nicht mit den unwichtig erscheinenden Problemen seines Clans beschäftigen und den ganzen Tag mit Alabasterfell jagen. Er kam sich vor wie ein richtiger Idiot, so groß war das verlangen, den Tag mit der Kätzin zu verbringen.
Aber wieso machte ausgerechnet er sich Chancen? Schließlich gab es im Clan noch jeder Menge anderer Kater, die genauso gut Alabasterfells Gefährte sein könnten. Und dann war da natürlich auch noch das Problem, dass Alabasterfell ihn ganz sicher nicht haben wollte. Er war ein einfacher Kater in einer hohen Position, der es nicht lassen konnte, dumme Kommentare zu geben.
Wieso sollte also ausgerechnet er die Kätzin kriegen?