Stromschnellen {KlippenClan & SandClan}

Ein nicht direkt breiter, aber mit starken Strömungen versehener Flussarm trennt die Territorien des KlippenClans und SandClans. Im Wasser liegen ein paar breite Steine, mit denen man von der einen zur anderen Seite gelangen kann.

<-- Lager des KlippenClans

Als Rotfeder mit ihrem Schüler das Wasser erreichte, stellte sie fasziniert fest, wie viel Wasser er führte. Sie liebte Wasser, und selbst an den Stromschnellen konnte es ihr nicht genug sein. Aber da sie wusste, dass Ginsterpfote gar nichts von Wasser hielt, sagte sie nicht und schaute den jungen Kater nur an.
Sie spürte, dass vor kurzem eine SandClan-Katze hier gewesen sein musste, dem geruch nach zu Urteilen Mondstern, die sie von den grßen Versammlungen kannte, aber die Grenze war nicht übertreten worden. Wenn sie ehrlich war, hatte sie nichts anderes erwartet. Aber statt ihre Feststellung mitzuteilen wandte sie sich an Ginsterpfote, um ihn zu testen.

» Und, wie sieht es aus? Wurde unsere Grenze überschritten? Wann waren das letze Mal Katzen hier? «, fragte sie.

Der Nachteil am Mentoren-sein war, dass man selber nichts mehr zu Sachen wie der Wetterlage, der Umgebung und Gerüchen sagen konnte, da dies von da an die Aufgabe des Schülers war. Aber es würde nicht mehr lange dauern, bis Ginsterpfote zum Krieger ernannt werden würde. Sie war sich sicher, die gemeinsame Zeit zu vermissen.
Wenn man einen Schüler bekam, hatte man zuerst Vorurteile - keine uneingeschränkten Ausflüge mehr, man musste alles erklären und hatte kaum noch zeit für sich. Aber sobald man sienen Schüler besser kannte, wurde er zum Freund und nicht einfach nur zum Schüler. Auch wenn Ginsterpfote charakterlich nicht ganz mit ihr übereinstimmte, zählte er zu den ihrer Meinung nach sympathischsten Katzen des Clans.

cf. KlippenClan Lager

Ginsterpfote war die ganze Zeit mit mehr oder minder hängendem Schweif schräg neben Rotfeder hergelaufen. Es hatte ihn gewaltige Überwindung gekostet, beim Geräusch von dem rauschenden Fluss nicht mit gesträubtem Fell stehenzubleiben. Wie er es hasste, sich beweisen zu müssen – und das auch noch im oder am Wasser. Heute ist nicht mein Tag, dachte er niedergeschlagen.

Doch als Rotfeder ihm ein paar Fragen stellte, riss sich der junge Kater wieder zusammen und prüfte eingehend die Luft. Der Geruch nach Wasser und Frischbeute wurde von einem einnehmenden Gestank nach SandClan überboten.

„Die letzte Katze war vor kurzem hier“, berichtete Ginsterpfote sicher. „Die Grenze wurde nicht überschritten, der SandClan hat sich an die Markierungen gehalten.“

Selbstbewusst schaute der Getigerte seine Mentorin an. Er merkte selbst, dass sein Talent, sich Gerüche zu merken, zu wittern und zu erkennen, deutlich gesteigert worden war durch ihr intensives Training. Bald würde er Krieger werden, da war er sich gewiss! Ein Schauer der Aufregung durchfuhr ihn und ein wohliges Kribbeln war in seinem Bauch.

Als Ginsterpfote stolz zu ihr aufblickte, konnte sie nicht anders und musste Grinsen. Doch dann nickte sie, um seine Aussage zu bestätigen. Ginsterpfote hatte das Recht, stolz zu sein - sein Geruchssinn war wirklich ziemlich gut. Auf dem Gesicht des Katers, das vorher noch vor Selbstmitleid verzogen gewesen war, zeichnete sich nun etwas wie Freude ab.
Hier war wirklich alles in Ordnung. Mondstern schien brav gewesen zu sein. Gut so, dachte sich die Kätzin und ihre Augen funkelten einen Moment lang. Nun konten sie noch jagen. Sie fragte sich, ob es wohl eine gute idee war, bei diesem Wasserstand zu fischen, aber sie wollte Houndersterns Anforderungen entsprechen. Wenn sie meinte, dass Ginsterpfote fischen sollte, würden sie Fischen gehen.
Vielleicht hatten sie an der Quelle des Flusses Glück. Dort war das Wasser weder tief noch schnell, doch Fische gab es dort allemal. Sie beschloss kurzerhand, zum Quellwald mit ihrem Schüler zu gehen. Da konnte selbst Ginsterpfote nicht so viel meckern.

» Ich glaube, beim Quellwald dürfte sich der Wasserstand in Grenzen halten, versuchen wir es also dort mit dem Fischen. «, meinte sie und versuchte, ihrer Stimme einen optimistischen Klang zu geben.

Sie wünschte sich, das Wasser um ihre Beine fließen zu spüren und es drngte sie hin zum Wasser. Bei den Stromschnellen zu schwimmen war selbst für sie nicht wirklich erwägenswert, aber sie liebte das Wasser einfach. In diesem Fall war sie wirklich eine richtig typische KlippenClan Katze.
Sie signalisierte ihrem Schüler den Aufbruch - hier gab es nichts mehr zu sehen. Was sollte hier schon passieren. Sie erinnerte ich nicht an einen Tag, an dem der SandClan die Grenze überschritten hätte.
Sie versuchte, möglichst langsam zu laufen, damit ihr Schüler hinterherkam, denn sie hatte das Gefühl, dass er nicht so laufbegeistert war wie sie selbst. Sie versprach sich, bis zu seiner Kriegerzeremonie einen Spitzenkrieger aus ihm zu machen.

--> Quellwald