Quellwald

Der Quellwald ist das fruchtbarste Gebiet innerhalb des KlippenClan Territoriums. Es ist ein kleines Tal, in dem der Fluss seine Quelle hat. Hier lassen sich viele Mäuse und Vögel fangen.

<--Stromschnellen {KlippenClan & SandClan}

Als sie das Rauschen des Wassers hörte, beschleunigte sie ihre Schritte kaum merklich, um schneller zum Fluss zu gelangen. Sie hatte Recht gehabt - das Wasser war auch hier höher als sonst, aber es hielt sich so weit in Grenzen, dass es einen kräftig gebauten Kater wie Ginstepfote nicht locker wegspülen könnte.
Als die Stellvertreterin am Ufer des Wasser stand, blickte sie dorthin, wo sie in der Blattfülle ihr Spiegelbild sah. Nun war das Wasser zu unruhig, als dass es sie hätte spiegeln können. Mit der Pfote tauchte sie durch die Wasseroberfläche. Das Wasser war kalt, doch was hatte sie anderes erwartet?
Lächelnd sah sie sich zu ihrem Schüler um, dann stand sie auch schon bis zum Buch im Wasser und hielt Ausschau nach Fischen. Morgen würde es für Ginsterpfote einen schöneren Tag geben, das versprach sie. Sie wusste, wie sehr er es verabscheute, nass zu werden.
Sie sah den silbrigen Körper eines Fisches auf sich zukommen und fixierte das Tier. Es schwamm langsam und alles andere als gerade. Als der Fisch in ihrer Nähe war, sprang sie und erwischte den Fisch mit der Pfote. Als sie ihn an Land holte, zappelte er fürchterlich, doch daran hatte sich die Gefleckte noch nie gestört.
Sie tötete das Wassertier, indem sie es auf den Boden schmetterte. Strahelnd sah sie zu ihren Schüler. Sie liebte Fische. Sie liebte Wasser. Sie liebte ihren Clan.

» Los - jetzt bist du dran! «, rief sie und wartete gespannt darauf, was Ginsterpfote präsentierte.

cf. Lager

Mit einem schnellen Trab über das schroffe Gestein gelangte Holunderstern schnell in den Quellwald, den sie als geeigneten Ort für ein paar Jagdversuche auf eigene Pfote auserwählt hatte. Außerdem wollte die Anführerin sehen, ob die Beute hier reicher war als am Steinmeer, wo gestern noch rares Angebot geherrscht hatte. Es juckte Holunderstern in den Pfoten, endlich selbst zu jagen und nicht nur zuzusehen.
Unterwegs schnappte sie den Geruch von Rotfeder und Ginsterpfote auf, sie mussten sich ebenfalls in diesem Stück des Territoriums aufhalten, doch es gelüstete Holunderstern nicht, ihnen Gesellschaft zu lassen. Sie hätte sich an Rotfeders Stelle kontrolliert und überwacht gefühlt und die Graue wusste, wie wenig ihre Stellvertreterin dieses leiden konnte.
Also bog Holunderstern in den Wald selbst ein, der raschelnd über ihr mit den Vögeln um die Wette Laute von sich gab. Eichhörnchen schnatterten, Amseln trällerten, Spechte pochten und es raschelte lebhaft im Unterholz. Jagdlust durchströmte die Kätzin und sie fuhr die Krallen aus, während sie die Luft prüfte.
Maus!, dachte sie befriedigt und senkte sich in eine gekonnte Jagdhaltung ab. Bald schon baumelte eine, dann schon zwei Mäuse in Holundersterns Fängen. Zufrieden mit ihrer Jagd entschloss sich die Anführerin, ein wenig den Wald selbst zu genießen. Sie bedeckte die Leichnahme der Mäuse mit etwas Erde, dann suchte sie sich eine breite Wurzel, auf der sie Platz nahm. Warme Sonnenstrahlen durchbrachen das Laubwerk der Bäume und eine herrliche Harmonie herrschte im Wald. Wohlig schnurrte Holunderstern, die ganz gegen sonstiger Gewohnheiten nun einen Moment völliger Entspannung genoss.